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Berichte

Diesen Frühling hatten wir uns eine große Tour in die Heimatstadt der Lancias und den Geburtsort von Vincenzo Lancia vorgenommen. 5 Länder in ebensovielen Tagen, 1400km und nur Sonnenschein.

Tag 1: Wir fahren nach Turin!

Wolf und Kjell hatten eine tolle Route ausgearbeitet, die uns an einem Tag über 5 Länder nach Turin bringt: A96 nach Lindau, mit Pickerl nach Liechtenstein, dann auf schönen Land-straßen durch die Schweiz bis zum Splügen-pass (2115m ü.N. ­ erste Aufgabe: Messung der Auspufftemperatur), auf der italienischen Seite mit ein oder zweimal zurücksetzen Richtung Lago di Como und über die Autostrada nach Turin. 

Wolf hatte mit Richard abgemacht, dass alle Navigationprobleme sein Fehler seien, aber letztendlich haben wir von der Regel sehr wenig Gebrauch gemacht. Eine begeisterte, aber auch etwa müde Lancia Karawane zog gegen 20:30Uhr in Turin ein und arrangierte dort das Rendezvous mit Bernd und Rainer. Die letzte schwierige Aufgabe des Tages war die  Navigation in der Hoteltiefgarage.  

Tag 2: Lancia Collection

Erster Mittelpunkt der Reise: Turin. Dort sind nicht nur unsere Autos geboren, sondern es gibt auch die berühmte Lancia Collection ­eine Ansammlung von über 150 Fahrzeugen, inklusive Prototypen, z.B. eine sehr elegante, fahrbereite Fulvia Studie aus 2003 oder ein nie in Serie gegangener Zweisitzer ­ Smart lässt grüßen.

Ebenso der geplante Nachfolger des Delta S4, der angesichts der Einstellung der Rally Klasse B nie das Tageslicht erblickte. Oder der von Lancia entwickelte Formel 1 Wagen, mit dem Ferrari Siege einfuhr, bei dem der schräg eingebaute Motor (damit die Kardanwelle am Fahrer vorbeiläuft) ein tragendes Teil ist. Wir haben uns gefühlt wie die Kinder in Charlies Schokoladenfabrik, ausser dass keiner verloren gegangen ist. Fotos waren leider gar keine erlaubt, man musste also schon dabei sein! Das ganze ist in einer bewusst unscheinbaren Halle versteckt ­ manches Museum wäre des Inhalts aber neidisch!

Auf der Rückfahrt haben wir noch das Lingotto besucht, das berühmte Fiat Werksgebäude von 1923 mit der Teststrecke auf dem Dach. Leider ist es zu einer Shopping Mall degradiert, aber wir haben zu Fuss den 1km Rundkurs absolviert bei 35 Grad Temperatur und Neigung. Nach einer Stärkung bei “Eataly” ging es zur Via VincenzoLancia No 27, wo das geplante und auch gebaute Lancia Verwaltungsgebäude nach der Akquisition durch Fiat als Apartmentkomplex endete. Es ist dennoch beeindruckendund ein paar Fotos wert. Die Graffiti rundet das Bild ab. Ganz in der Nähe liegt das erste Lancia Werk in Turin von 1907, was jetzt einige administrative Funktionen der Stadt beherbergt. Das Wappen ist noch zu sehen, allerdings ohne Schriftzug. 

Tag 3: Stadtbummel

Nach viel Fahrerei und Stauerei war Freitag ein autofreier Tag. Mit dem Bus in die Stadt hinein haben wir nur knapp die Sicherheitskontrollen an der Kirche bestanden und durften das Leichentuch Jesu bestaunen. Nächster Touristenstopp war das Mole Antonelliana Gebäude, welches auch das Filmmuseum beherbergt. Wir hatten es allerdings primär auf die Aussichtsplattform abgesehen, die mit einem freistehenden Aufzug erreicht wird. Da Turin relative Wolkenkratzerfrei ist, erfreut man sich von der 85m hohen Plattform eines tollen Panoramas über die Stadt, inklusive Lingotto am Horizont ­ ganz vergessen dürfen wir die Automobilgeschichte ja nicht. Ein Bummel am Fluss Po darf bei einem Besuch nach Turin nicht fehlen und führte uns zu einem entspannten Mittagessen direct am Wasser. Leicht verwirrende Namensgebung ("Imbarco Perosino" vs. "Imbarchino") teilte leider das Team in zwei Parteien, aber Navigation sollte ja auch Teil der Herausforderung sein. Auf dem Rückweg zum Hotel mussten wir noch zum Ricambi ­ einerseits um “Vetro Resina” (GFK) zu erstehen und um die 100,000 Lancia Teile bei Autoricambi Cavalitto zu bestaunen. Fotosvor dem Hotel und ein paar Fahrübungen rundeten das Programm ab. Die Suche nach einem geeigneten Restaurant zum Abendessen endete witzigerweise in einem Biergarten - so kam kein Heimweh auf und die Bierauswahl war phänomenal.

Tag 4: Fobello

Der nächste Tag war wieder ganz den Autos und besonders Lancia gewidmet. Nach einigen Reparaturen und Übungen (jetzt wissen alle, wie ein Turbo-Überdruckventil und ein Overboost Ventil aussieht) ging es los nach Fobello. Nach so vielen Kilometern musste doch mal getankt werden, leider an der scheinbar teuersten Tankstelle Europas einmal volltanken kam einer Hotelübernachtung nahe. Fobello ist ein fantastischer kleiner Ort und die Anfahrt ist alleine schon die Reise wert. Natürlich ist es auch der Geburtsort von Vincenzo Lancia und somit von besonderer Bedeutung für alle Lancisti. Unser Gastgeber Stefano führte uns durch die Valsesia Lancia Story und durch die Villa Lancia. Fantastico. Auf der Rückfahrt kam uns bereits die nächste Welle von Lancia Fans entgegen. Danach hiess es aufsatteln, wir hatten noch ein paar hundert Kilometer vor uns, um es nach Chiavenna zu schaffen via Varallo, Omegna, Lugano und entlang des Lago di Como. Die Überfahrt über den Lago Maggiore per Fähre brachte einen willkommenen Hauch Abwechslung in die Fahrt. 2 Grenzübergänge spatter (wie viel Benzin und Kaviar darf man noch mal zollfrei in die Schweiz einführen?) kamen wir rechtzeitig zum Abendessen im Crotto in Chiavenna an.

 

Tag 5: Dahoam

Chiavenna war ganz klar einen kleinen Rundgang wert bevor wir den Kompass (oder eher das GPS) Richtung Monaco di Baviera setzen. Der G7 Gipfel nahe Garmisch brachte neue Anforderungen an unser Navigationsgeschick. Wir entschieden uns für die Route St. Moritz über den Malojapass (1815m ü.NN.) nach Nauders, dann ganz brav via Innsbruck über die A8 Richtung Rosenheim. Begleitet von einem fantastischen Bergpanorama, zwei Cosworth Fahrern und einer NSU Prinz Truppe an der Tankstelle ging es so zum letzten Halt: noch einmal preiswert Tanken in Niederndorf und dann ab nach Hause mit den Ferienfahrern. Zum Gluck war der Verkehr weniger schlimm als befürchtet und alle Lancia Fans sind heilauf von 5 Tagen Lancia Begeisterung zurückgekehrt. 

Pannenstatistik

Natürlich ging die Ausfahrt nicht ohne ein paar ungeplante Zusatzaufgaben vorüber. Daher die offizielle Pannenstatistik ­ genauer als der ADAC:

Fahrer Fahrzeug Problem
Wolf 1980 Beta Spider Startprobleme Rückfahrlichter gehen an 
Yves 1994 Delta 1.6 Lüfter springt nicht an, wenn Klimaanlage an ist
Kjell 1994 Delta Evo II Lüfter festgebacken, Tankdeckel klemmt
Gregor 1995 Evo II Heizung immer auf 40°+Stoßstange vorne gerissen 
Rainer Flavia Licht geht nicht